Im „Parkinsonnetz Osnabrück+“ geht es voran: Beim dritten Netzwerktreffen des 2022 formierten Verbundes von Ärzten, Kliniken, Therapeuten, Pflegenden, Apothekern und Selbsthilfegruppen, der die Versorgung von Parkinsonerkrankten in der Region verbessern will, wurde die Zusammenarbeit mit einer Kooperationsvereinbarung festgezurrt und es wurden bereits erste regionale Behandlungsteams u.a. von Ärzten und Therapeuten gebildet.
Sie erproben nun die sogenannten „Quickcards“ – einfache Karten zum Ankreuzen – mit denen sich Verordnungen für Patienten präziser gestalten lassen und laufende Rückmeldungen zwischen allen Behandlungs-/Therapieinstanzen in Gang kommen. Die Übermittlung von solchen patientenspezifischen Informationen mit Handlungsempfehlungen und Rückmeldungen kann zu besseren Ergebnissen bei der Therapie einer Parkinsonerkrankung führen, wie Erfahrungen unter anderem aus Münster zeigen.
In der Nachbarregion besteht mit dem „Parkinsonnetz Münsterland+“ bereits eine Struktur für interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Versorgung von Patienten mit der neurodegenerativen Erkrankung. Das Netz im Münsterland wurde ebenfalls von Prof. Dr. Tobias Warnecke, Chefarzt der Klinik für Neurologie und neurologische Frührehabilitation am Klinikum Osnabrück, gegründet und dient nun als Modell und Partner des Netzwerks für die hiesige Region.
Warnecke stellte bei dem Treffen in der Akademie des Klinikums, zu dem sich über 70 Teilnehmende u.a. aus Krankenhäusern, Arzt-/Therapiepraxen und Pflegeeinrichtungen angemeldet hatten, außerdem die gerade erst freigeschaltete Internetseite des Parkinsonnetzes Osnabrück+ vor. Unter www.pnoplus.de stehen den Mitgliedern des Netzwerkes Funktionen zum Austausch und aktuelle Informationen zur Verfügung. Künftig werden dort auch Serviceinformationen für Patienten bereitgestellt.
Eine Vertreterin des Bundesverbands Parkinson Netzwerk Deutschland informierte sich bei dem Treffen über den Stand der Vorbereitungen und die geplanten Vorhaben. Der Interessenverband unterstützt bundesweit den Aufbau und die Weiterentwicklung von Parkinsonnetzwerken. In Deutschland sind nach Krankenkassenangaben zurzeit etwa 400000 Menschen an Morbus Parkinson erkrankt. Nach der Alzheimer-Krankheit ist Parkinson die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung, gleichzeitig die mit den am schnellsten wachsenden Patientenzahlen.